Johann*a  und  Jacob*ina Tascher – cross-dressing

Die Dargestellten sind Johanna Jacobina Schuberth und Johann Jacob Tascher. Beide wurden 1801 im Raum Kaiserslautern geboren (damals Bayern). Sie heirateten 1827, Johanna Jacobina wurde zur Frau Tascher. Johann hatte 1830 eine Buchhandlung und einen Verlag in Kaiserslautern gegründet. In diesem Jahr entstand auch dieses Gemälde, das heute im Stadtmuseum Kaiserslautern zu sehen ist. Name des/der Künstler*in ist nicht bekannt. Einer der Freunde des Paares war Johann Georg August Wirth, der mit Philipp Jakob Siebenpfeiffer das Hambacher Fest an Pfingsten im Jahr Mai 1832 organisierte. Dort trafen sich 30.000 Menschen, um für eine grundlegende Veränderung der damaligen Verhältnisse zu demonstrierten. Sie forderten umfassende Freiheitsrechte ein, besonders das Recht zur freien Meinungsäußerung, die Pressefreiheit und die Versammlungsfreiheit. Sie traten gegen die Fürstenwillkür und für die Volkssouveränität ein.

1835 hatte der Verlag J.J. Tascher die Fragmente zur Culturgeschichte, Band 1 und 1836 Band 2 von Johann Georg August Wirth herausgebracht. 1862 starb Johann Jacob Tascher und 1863 ging die Buchhandlung/der Verlag nach fast 40 Jahren auf die Witwe Johanna Jacobina Tascher über. Der Teilhaber August Gerle erhielt Prokura. Johanna starb 1877.

unten links: Anonyme*r Künstler*in – 2 x JJ Tascher – 1830 – Öl auf Leinwand – je 70 x 55 cm im Goldrahmen
unten rechts: Veronika Olma – cross-dressing – 2021 – Eitempera auf Leinwand – je 70 x 60 cm im Goldrahmen

Jörn Peter Budesheim via facebook am 15.05.2021:
„(…) Bei dieser Arbeit von dir geht es ja offensichtlich um Menschen-Bilder. Sie zeigt humorvoll, dass diese auch anders sein könnten – damit sind sie, auch wenn man es vielleicht nicht sofort sieht, Spiegel! Die Arbeit zeigt also, dass wir freie Wesen sind bzw. sein könnten, denn vieles könnte anders sein, es hängt manchmal nur an uns. Rollenverständnisse können wir ändern, denn wir können (auch wenn es natürlich Widerstände gibt und nicht immer einfach ist) selbst bestimmen, wer wir sein wollen. Selbstbestimmung ist nur ein anderes Wort für Freiheit.
Ich weiß nicht, von wem das folgende Zitat ist, aber es scheint mir hier sehr gut zu passen: „Kultur ist nicht die Bewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ Das Feuer ist der lebendige Geist. Und dazu gehören natürlich auch Humor und Witz. (…)“

 

Pigmentschrank
„I love paintings. Heidi Klum“
Die fast leeren Schubladen meines alten Pigmentschrankes sind mehr oder weniger geöffnet und zeigen die Reste der strahlenden, pulvrigen Farbschätze.
Sehr schön. Aber irgendwie auch traurig. Ich denke über die eigene Malerei nach.

Pigmentschrank 150 x 55 x 90 cm

 

BAZI

Eine alte Ofenkachel des Stadtmuseums beschreibt die menschlichen Sinne.

Da kann ein Hund wie Bazi nur grinsend und wissend gähnen…
2021 – Mit Pailletten besticktes Kissen – Foto von Bazi